Unser Coach im Interview

Christoph, vor Saisonbeginn war der 1. Fortuna WNSC als großer Titelfavorit gehandelt, nun überwintert man zwei Punkte hinter dem Tabellenführer aus Scheiblingkirchen. Die ersten Testspiele waren sehr vielversprechend. Wie bereit ist die Fortuna für das Aufstiegsrennen?

Stifter: Sehr bereit, da wir de facto keine großen Veränderungen hatten. Wir haben nun mit David Strmsek das Puzzlestück gefunden, das wir in der Defensive benötigt haben, haben nun unsere fünf Akademiespieler hier. Zusätzlich haben wir Stipo Petrovic frühzeitig raufgeholt, um auch den Ausfall von Marco Meitz ein Stück weit zu ersetzen. Dadurch, dass wir kaum Veränderungen hatten, könnten wir eigentlich morgen schon wieder starten.

Nun war es bisher so, dass ausgerechnet die Heimspiele in dieser attraktiven Heimstätte so etwas wie die „Achillesferse“ waren. Ist das etwas, woran auch in der Winterpause gearbeitet werden kann?

Stifter: Wir sind natürlich froh darüber, in so einem Stadion spielen zu können. Ich denke schon, dass es für die Gegner etwas Besonderes ist in so einem Stadion zu spielen, und dass das vielleicht noch ein paar Prozent mehr mobilisiert. Für uns muss es einerseits „egal“ sein, wo wir spielen, andererseits genießen wir jeden Moment in so einem Stadion spielen zu dürfen.

Apropos Heimspiel: Gleich beim ersten Heimspiel am 1. März geht es gegen den Tabellenführer aus Scheiblingkirchen. Hat diese Begegnung aus deiner Sicht bereits vorentscheidenden Charakter?

Stifter: Dass es einen vorentscheidenden Charakter hat, glaube ich nicht. Wenn man an den Herbst zurückdenkt, als wir das erste direkte Duell 4:1 gewonnen haben, und nun sieht, dass Scheiblingkirchen in der vorletzten Runde zum ersten Mal die Tabellenführung übernommen hat, dann ist es natürlich so, dass eine riesige Vorfreude vorhanden ist. Wir hoffen auf an die 2.000 Zuseher, es ist natürlich für alle ein Erlebnis. Dieses Spiel gibt sicher ein Stück weit die Richtung vor, aber von einer Vorentscheidung würde ich noch nicht sprechen.

Wie bereits angesprochen, hat man mit Strmsek einen Spieler geholt, der bereits Einsätze in der 2. Bundesliga und in der Regionalliga vorweisen kann. Was erhofft man sich von ihm, bzw. wird er gesetzt sein?

Stifter: Gesetzt sind nur ganz, ganz Wenige bei uns. Es geht immer darum, dass man die Spieler auf den Platz schickt, mit denen die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen am höchsten ist. David bringt die Größe mit, die wir hinten brauchen, und er wird vorrangig zentral in der Dreierkette zu finden sein. Er soll uns zusätzliche Stabilität verleihen als gelernter Innenverteidiger.

Captain Max Sax ist wieder fit. Kann er wieder voll an der Vorbereitung teilnehmen?

Stifter: Ja, er ist wieder voll dabei. Ich muss jetzt ein wenig schmunzeln, denn er ist Papa geworden. Er ist topfit, hat seine Verletzung in der Winterpause auskuriert und gut auf seinen Körper geachtet, und wir sind froh, dass er wieder da ist.

Die Fortuna ist als ehemaliger österreichischer Futsal-Meister natürlich auch für den Futsal-Sport bekannt. Stammspieler wie Matthias Binder sind regelmäßig auch beim Futsal im Einsatz. Wie beurteilst du diese Einsätze hinsichtlich der Verletzungsgefahr, kannst du der Futsal-Meisterschaft in der Winterpause viel Positives abgewinnen?

Stifter: Ich bin es schon von Ortmann gewohnt, wo wir eine Bundesliga-Mannschaft mit sehr vielen Nationalteamspielern, unter anderem mit Marco Meitz und Matthias Binder, hatten. Ich sehe das als gut machbar. Spieler, die auf Lehrgängen sind oder Bundesliga spielen, werden ganz wertfrei angerufen und gefragt, wie es ihnen geht, wobei dies keinen Einfluss auf weitere Entscheidungen hat. Wir wollen natürlich die Belastung gut steuern, und im November und Dezember ist es top, wenn alle regelmäßig Trainings und Spiele haben, und sobald es wieder am Rasen losgeht, ist es mit den Spielern ganz klar kommuniziert, dass wir uns Tag für Tag genau ansehen, wie es ihnen geht. Man ist natürlich auch stolz darauf, dass man Nationalteamspieler im eigenen Verein hat.

Apropos Futsal-Teamspieler: Ist Dominik Hemmelmayer am grünen Rasen im Tor gesetzt oder ist weiterhin die Rochade mit Lukic vorgesehen?

Stifter: Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Beiden haben. Dominik bringt viel Routine mit, die wir brauchen. Luka ist ein Junger aus den eigenen Reihen, den wir fördern möchten. Nach den verletzungsbedingten Rochaden im Herbst gibt es nun wieder einen normalen Kampf ums Einserleiberl.

Wie ist es im Verein um die regionale Verbundenheit bestellt?

Stifter: Wir haben im Sommer des vorigen Jahres bewusst nur Rückkehrer geholt mit Besnik Murseli, Sheqir Avdiu und Jacob Paul, die früher in der eigenen Jugend waren. Sakar haben wir von der KM II hochgezogen, ebenso Luka Lukic. Ich erinnere mich zurück, als der Transfer von Jacob Paul offiziell geworden war, hatten wir noch Training, und dann ist ein Nachwuchstrainer zu mir gekommen, dem man seinen Stolz richtig angemerkt hat. Er hat zu mir gesagt: „Den Jacob Paul habe ich schon in der U11 trainiert und jetzt spielt er in der Kampfmannschaft!“ Ich finde es richtig schön, dass auch unsere Nachwuchstrainer sehen, dass das, was wir machen, einerseits natürlich aus sozialer Sicht wichtig ist, andererseits – wenn ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die Kampfmannschaft kommt -, dann ist das natürlich schon etwas, das richtig stolz macht. Wir sind klar mit dem Ziel Titelkampf in die Saison gestartet und haben es trotzdem geschafft, nur Eigene zurückzuholen, und man hat dann vor allem gegen Ende der Saison schon gemerkt, dass dieser Zusammenhalt bereits im Herbst augenscheinlich war. So kann man auch schwierige Situationen besser bewältigen. Von den letzten 30 Spielen haben wir 3 verloren – natürlich auch aufgrund der Qualität und der Rahmenbedingungen -, aber man gewinnt auch das eine oder andere Spiel, oder man verliert es zumindest nicht, wenn man nicht nur davon redet, dass man eine Mannschaft ist, sondern wenn die Zusammenstellung so ist, dass man tatsächlich eine Mannschaft werden kann bzw. ist. Allgemein hat man auch im Zeitraum vom Jänner bis November des vorigen Jahres auch gut gesehen, wie die Unterstützung auf den Rängen zugenommen hat. Ich kann mich nur wiederholen – das schafft man nur, wenn man klar ist in der Philosophie und wenn man den blau-weißen Weg konsequent verfolgt.

Stichwort Philosophie: Ist es tatsächlich so, dass es ein Spielkonzept gibt, das von der Kampfmannschaft durchgängig bis in den Nachwuchs ist?

Stifter: Ja. Am 12. Februar haben wir „Coach the Coach” – das heißt, ich werde mich mit allen Nachwuchstrainern ab der U12 abwärts zusammensetzen und ihnen mitteilen, was aus meiner Sicht wichtig ist hinsichtlich der Durchgängigkeit. Als LAZ-Leiter im Burgenland habe ich das bereits gemacht, wenn es – bei aller Individualität – um ein Grunddenken geht. Wir haben auch das „Future Team“ gegründet, wo von der U17 abwärts bis zur U14 immer drei bis fünf Spieler im Frühjahr einmal im Monat bei mir trainiert haben. Nun, nach dem Start der neuen Nachwuchsakademie, werden wir damit wieder beginnen. Das Optimum ist, wenn heute ein 16-Jähriger mit uns mittrainiert und sofort weiß, was er zu tun hat. Da möchten wir hinkommen und das soll uns in Zukunft auch unterscheiden.

Es werden auch Probetrainings für Kinder beim 1. Fortuna WNSC angeboten. Da gibt es mitunter vielleicht auch Hemmungen, wenn Eltern denken, dass es sich um einen Landesliga-Verein handelt, bei dem es eventuell schwieriger ist. Was sollten die Jungen mitbringen?

Stifter: Ich denke, dass zu Beginn für jeden die Tür offen ist. Es sollte jeder die Bedingungen kennenlernen können. Es gibt Trainings da sind vier Mannschaften mit uns gleichzeitig am Kunstrasen – jeder sucht sich seinen Platz, und wir als KM I sind keine, die jemanden wegschicken, sondern wir stimmen uns ab. Das Allerwichtigste bei den Jungen ist der absolute Wille, dass man jeden Tag besser wird und dass man mit Freude an die Sache geht.

Kann die KM II, die aktuell in der Gebietsliga SSO aktiv ist, auch als Sprungbrett für die KM I gesehen werden?

Stifter: Absolut. Hat man bei Anil Sakar gesehen, ein Jahr davor bei Eray Mehmedali. Es findet ein regelmäßiger Austausch mit dem Trainerteam und mit Toni Reisner statt, der versucht immer für beide Mannschaften da zu sein. Ich denke, ein Verein kann nur gemeinsam wachsen. Die Kaderstrukturen sind zwar grundverschieden, aber es gibt nur ein gemeinsames Ziel. Es haben auch Spieler wie Mario Postl in der KM II ausgeholfen, nun ist Philipp Brandecker in die KM II gewechselt – daran erkennt man, dass der Austausch gut funktioniert. Der Austausch funktioniert nicht nur mit der KM II, sondern zum Beispiel auch mit der U18, von der fünf Spieler bei uns momentan mittrainieren, und wir haben uns auch von der U17 Spieler zum Training geholt, um sie etwas heranzuführen. Mit der eigenen Nachwuchsakademie wollen wir den Jungen natürlich eine gute Plattform bieten.

Danke für das Gespräch – und viel Erfolg im Frühjahr!

Das Interview wurde von Josef Petz geführt.

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  • Bitte überweisen Sie den Betrag von €180 (für Geschwister jeweils €155) auf folgendes Konto:
    1. Fortuna Wiener Neustädter SC
    Raiffeisenbank Wiener Neustadt
    AT11 3293 7000 0005 0781
    Verwendungszweck: "Futsal-Camp + Name des Kindes"
  • 10% für Kinder des WNSC

Für Rückfragen steht Ihnen Philipp Brandecker unter 0677 62016181 jederzeit zur Verfügung!

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